Donnerstag, 21 Nov 2024
 
 
Wir unterstützen bei der Entwicklung von Sensoren und Produktionskonzepten

Der Erfolg bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten hängt primär von der Motivation, den Erfahrungen und dem Potenzial der eigenen Mitarbeiter und der hieraus entstehenden Innovationskraft ab. Durch veränderte Zielsetzungen und Perspektiven ergeben sich neue Zusammenhänge und Profile - mehr erkennen heißt auch mehr erreichen.

Inwitec hat langjährige Erfahrungen mit Entwicklungs- und Produktionsprojekten im Bereich der medizinischen Sensorik, speziell im Bereich von in vitro Diagnostika (IVD), funktionaler Druckfarben und Coatings, elektrochemischen Transducern sowie der Konzeptionierung marktfähiger Produktsysteme durch die Integration von Bioanalytik und Elektronik.

Wir können Sie bei der Realisierung Ihrer Visionen und Produkte unterstützen und neue Perspektiven beisteuern.

Biosensoren: Wichtige Details bei der Entwicklung und Produktion

Bei der Entwicklung und Produktion von Biosensoren sind nicht nur die biochemischen Prinzipien wichtig, die grundlegende Reaktionskaskaden definieren, vielmehr müssen die Produktionsschritte, Prozessparameter und Qualitätskontrolle auf das Produktionsvolumen abgestimmt werden. Ist es noch einfach eine geringe Anzahl an Prototypen herzustellen, stellt die Produktion von großen Stückzahlen im Millionenmaßstab eine Herausforderung dar. Hierbei kommt einer skalierbaren Produktionstechnologie eine wichtige Schlüsselposition zu, die es erlaubt, Prozessschritte zu parallelisieren und redundant aufzusetzen. Parallelisierbarkeit und Redundanz mögen am Anfang einer Entwicklung nicht so wichtig erscheinen, sie bilden jedoch die Grundlage einer stabilen Produktion im täglichen Betrieb.

Neben der prozessorientierten Planung des Produktionsablaufes gilt es, die eingesetzten Reagenzien auf den Produktionsprozess abzustimmen. Applikationsmethoden und die hieraus resultierenden Schichtdicken sowie die verwendeten Trocknungsverfahren und potenzielle Kontaminierungen der Materialien können einen erheblichen Einfluss auf die Performanz und Stabilität des späteren Sensors haben, die sich nicht bei Prototypen aus einer Laborproduktion manifestieren.

Inwitec unterstützt bei der Planung und Konzeption von Produktionsanlagen, der produktionsgerechten Optimierung der Reagenzien, als auch bei der Etablierung der Prozesse zur Qualitätsüberwachung der gefertigten Sensoren.

 
Eine kurze Geschichte der Biosensorik

Thickfilm_sensors_1_v002_small2

In vielen wirtschaftlich wichtigen Bereichen ergeben sich Fragestellungen nach einer qualitativen wie quantitativen Bestimmung „chemischer Eigenschaften“ bzw. bestimmter Stoffe, deren Anwesenheit in einer bestimmen Konzentration oder deren Abwesenheit erwünscht ist. Dieses gilt nicht nur für die klinische Diagnostik bei der Erkennung und Therapie von Krankheiten, sondern auch für die Kontrolle und Produktion von Kosmetika oder Lebensmitteln einschließlich der Bestimmung der Wasserqualität. Hier bietet die klassische instrumentelle Analytik vielfältige Lösungsmöglichkeiten, einige Beispiele hierfür sind die Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC), die Gaschromatographie sowie diverse spektroskopische Methoden wie die Atomabsorptionsspektroskopie und die Massenspektroskopie.

In den meisten Fällen basiert die Sensorik auf physikalischen Sensoren, die die „chemischen Eigenschaften“ als Integral einer physikalischen Eigenschaft wie Leitfähigkeit, Brechungsindex oder optische Dichte wiedergeben. Die Selektivität der Analytik, d.h. die Erkennung eines bestimmten Stoffes in Gegenwart von anderen Bestandteilen wird dabei über die Separation der Einzelbestandteile der Probe gewährleistet. In den meisten Fällen ist daher die instrumentelle Analytik sehr aufwendig und kostspielig und eignet sich oft nur für Laboratorien mit einem entsprechenden Probenaufkommen. Zudem können physiologische Substanzen, wie Glucose, Cholesterol, Harnstoff, Hormone und Antikörper nur sehr unzureichend im Rahmen der klassischen instrumentellen Analytik bestimmt werden.

Die Vorteile hoher Selektivität und Spezifität bestimmter biologischer Substanzen wurde schon vor ca. 75 Jahren erkannt und ausgenutzt, um analytische Fragestellungen zu klären. Das klassische Beispiel hierfür ist der Einsatz von Enzymen, die als biologische Katalysatoren viele Reaktionen bei Raumtemperatur mit einer hohen Spezifität ermöglichen. Die Eigenschaft der spezifischen molekularen Identifizierung bestimmter Analyte durch Enzyme führte zum weiten Einsatz von Enzymen als Reagenzien und zur Entwicklung von Biosensoren. In den 1950er Jahren entstand unter der Leitung von H. M. Free der erste optische Glucoseschnelltest in Form eines enzymimprägnierten Filterpapierstreifens. Der erste optische Blutglucoseteststreifen wurde 1963 von Ernest Adams patentiert und als Dextrostix 1965 von Ames einer Tochtergesellschaft von Miles Laboratories in den USA eingeführt.

Über weitere Entwicklungsschritte durch Clark (1962), der die Glucoseoxidase erstmals mit einer Sauerstoffelektrode kombinierte und die Entwicklung erster Immobilisierungsstrategien durch Updike und Hicks (1967) entstanden schließlich die Enzymelektroden als Ursprung der heutigen Biosensoren. Im weiteren Verlauf der Entwicklung entstanden Laborgeräte zur Glucosebestimmung, die diese Prinzipien in Geräten und Produkten umsetzten, wie das Modell 23A der Firma Yellow Springs Instruments von 1975.

Die Technologie der Enzymelektroden mit gebundenen Mediatoren entstand jedoch erst Anfang der 1980er Jahre an der Universität von Cranfield (Turner). Weiterführende Arbeiten durch Scott, Plotkin und McAleer ermöglichten die Einführung des ExacTech Pens durch die Firma MediSense 1986. Bis heute bildet diese Biosensortechnologie die Grundlage für die meisten kostengünstigen und kompakten Sensoren zur Blutzuckerselbstkontrolle.

Neben den Enzymelektroden entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Vielfalt von analytischen Methoden und Biosensoren zur Identifizierung von Probemolekülen auf Basis der biomolekularen Erkennung, die in der klinischen Laboranalytik wie bei der privaten Anwendung, z.B. bei Schwangerschaftstests heute einen etablierten Standard darstellen.

Heutige Verfahren beschränken sich nicht auf den Einsatz von Enzymen, vielmehr wird das Potenzial von Antikörpern, Rezeptoren, DNA-Fragmenten und anderen biologischen Molekülen ausgenutzt, um bestimmte analytische wie diagnostische Fragestellungen zu klären.

Literaturquellen